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Wir nehmen es, wie es kommt

Christopher Benz - Rhein-Neckar-Zeitung
Die Veröffentlichung des Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rhein-Neckar-Zeitung.
Wie es weitergeht? A-Ligist SG Untergimpern kann mit jedem Spielmodell nach dem Lockdown leben - Fünf Punkte aus acht Spielen

Neckarbischofsheim-Untergimpern. Pedro Martin Puente zerbricht sich nicht den Kopf darüber, mit welchem Spielmodell die Saison eventuell zu Ende geführt wird. „Wir können einfach nur hoffen, dass wir schnell wieder spielen dürfen, alles andere wie die Diskussionen über ein mögliches alternatives Spielmodell, sind für mich Luxusprobleme“, sagt der Trainer des A-Ligisten SG Untergimpern zu der aktuell beherrschenden Thematik im Amateurfußball. Mit den Entscheidern aus der Politik und dem Badischen Fußballverband kann er mitfühlen. In deren Haut zu stecken, stellt er sich knifflig vor: „Ich würde nicht der sein wollen, der entscheiden muss, wie es weitergeht.“ Seit Ende Oktober ist die Kommunikation auf die teaminterne WhatsAppGruppe beschränkt, darüber erhalten die Kicker aktuelle Informationen rund um die Corona-Situation den Fußball betreffend. Feste Trainingspläne gibt es nicht, jeder soll sich eigenständig fit halten. Der Coach will gezielt an die Planung gehen, wenn Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist und damit feststeht, wann der Trainingsbetrieb wieder erlaubt sein wird. Bis es soweit ist, können sich die Verletzten, und davon gibt es bei den Grün-Weißen derzeit einige, auskurieren, um beschwerdefrei wieder angreifen zu können. Die angespannte Personallage tat ihr Übriges, weshalb die Untergimperner ins hintere Tabellendrittel abgerutscht sind. Fünf Zähler stehen nach acht Partien zu Buche. „Das sind definitiv zu wenig Punkte“, konstatiert Puente. „Wir sind damit nicht zufrieden und haben uns mehr erhofft. Das ist in den vergangenen Jahren leider zur Tradition geworden.“ Eine schwache Vorrunde gehört mittlerweile dazu, vielleicht ist es daher nicht schlecht, dass die erste Saisonhälfte nur aus acht Punktspielen bestand. Im neuen Jahr soll alles besser laufen, der Trainer lebt dies optimistisch eingestellt vor. „Wir haben bereits in den letzten zwei, drei Spielen vor der Unterbrechung gezeigt, dass es aufwärts geht, auch wenn die Ergebnisse das nicht sofort erkennen lassen“, erklärt Puente und spielt dabei auf die knappe 3:4-Niederlage bei Tabellenführer Türkspor Eppingen an. Das ist die letzte Begegnung vor der Pause gewesen, der zumindest positive Ansatz und die mögliche Trendwende sind damit jäh gestoppt worden. Doch nicht nur dieser Eindruck über die besser gewordene Form seiner Schützlinge stimmt den Trainer positiv. Die allgemeine Befürchtung des Amateurfußballs, nach dem ersten Lockdown würden einige Spieler die Lust am Sport verlieren, hat sich in Untergimpern wie bei vielen anderen Vereinen nicht bewahrheitet. „Die Trainingsbeteiligung passt und ist deutlich besser als in der vergangenen Saison“, verrät Puente. Dass es nach der zweiten Langzeit-Unterbrechung genauso sein wird, nimmt er jedoch alles andere als gegeben hin. „Das kann niemand wissen,und wir werden uns wohl überraschen lassen müssen. Jetzt wurden wir Fußballer wieder ausgebremst – und das macht natürlich keinem Spaß.“ Beim Blick auf den Rest der Liga hat er viele wechselhafte Saisonverläufe beobachtet. „Es gab einige Mannschaften, bei denen sich in den wenigen Partien Hochs und Tiefs abgewechselt haben“, so Puente. Die eigenen Erwartungen sehen erst einmal vor, genügend Punkte zu sammeln, um sich aus dem gefährdeten Bereich zu verabschieden, weshalb er zusammen mit seinen beiden Co-Trainern Maximilian Vogel und Manuel Carbone den Fokus auf die eigene sportliche Entwicklung legt. Als Drittletzter beträgt der Vorsprung zum Schlusslicht SV Rohrbach/S. II zwei Punkte, gleichzeitig sind es aber auch nur drei Zähler Rückstand zur zehntplatzierten SG Stebbach/Richen. Diesen einen Vorteil für die schlechter platzierten Teams hat die zweite Corona-Pause im Vergleich zur ersten: Es sind deutlich weniger Partien absolviert, weshalb die Abstände nach oben in der Regel kleiner sind. Egal, wie es weitergeht: Die SG Untergimpern ist auf alles gefasst. „Sollte ein alternatives Spielmodell zur Anwendung kommen, ist das auch in Ordnung. Andererseits könnten wir auch mit einigen englischen Wochen in der Rückrunde leben“, hat Puente keine Präferenz. Er hebt stattdessen hervor: „Wir nehmen es, wie es kommt. Wir sind bei allem dabei und ziehen die Runde durch.“

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